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TEIL VI | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||
DAS SYSTEM DER INTELLEKTUELLEN ERÖRTERUNG IN DER MUSIK | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Musikalische
Auseinandersetzung zwischen Gefühl und Verstand |
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Musikalische
Erörterung ist die Auseinandersetzung zwischen Gefühl und Verstand
beim Musikschaffenden, aber auch ge-nausogut beim Musikhörer. Diese Erörterung kann sehr spielerisch sein, wie wir dies bei den Weisen erleben, kann aber auch die Form harter Ausein-andersetzungen annehmen, wie man das beim Ungebildeten sieht. |
Bildungs- unterschiede in der musikalischen Erörterung |
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Im
Verlaufe des musikalischen Erkenntnisprozesses strebt unser Gefühl
mit aller Schlichtheit in die Bereiche höherer musikalischer Ordnung,
denn die Erkenntnis höherer musi-kalischer Ordnung legt in unserem
Gefühl größere Energien frei, und dadurch empfinden wir uns
als Hörer gefühlsmäßig gestärkt oder auch - wir finden uns in unserem
Empfinden bestärkt. |
Das
Gefühl auf dem musikalischen Wege zur Einheit |
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Gemäß der
inneren Systematik der Komposition geht der Weg der Erkenntnisgewinnung
vom musikalischen Tonraum aus über den Motivraum und den Sequenzraum
zur musika- lischen Einheit, welche in der Harmonie verwirklicht
ist. Er
bemüht sich, diesem klarzumachen, daß mit der vertikalen, in die Tiefe
führenden Erkenntnisrichtung der musikalische Weg zur Gefühlsduselei
angetreten werde und daß das Ende dieses musikalischen Erkenntnisprozesses
schließlich dort liegen müsse, wo man auch die Schnulze findet. Unser Verstand selbst jedenfalls sieht - von seinem Bedürfnis nach Vielfalt aus gesehen - erst einmal in einer solchen Entwicklung keinen Sinn und macht dies dem Gefühl auch mit der notwendigen Verbissenheit klar. |
Innere
Systematik
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Während
sich unser Gefühl nun vom Verstande diese Worte der Einsicht anhört,
blickt es sehnsüchtig vom musikalischen Tonraum zum Motivraum hin,
und dabei beginnen seine Augen zu träumen: es möchte doch zu gerne
in den Motivraum eindringen und sich dort glücklicher entfalten
als hier in den starren Grenzen des musikalischen Tonraums. Und so gibt der Verstand nach und folgt dem Gefühl in die Welt der Motive. Wohl fühlt er sich dann in dieser feineren musikalischen Erkenntniswelt der Motive wacher, und er hat auch die Töne trotz aller Motivbewegungen nicht aus den Augen verloren - er hat sie natürlich noch alle im Blickfeld und beobachtet sie sehr aufmerksam. Aber hier - in der Motivwelt - empfindet unser Verstand das Leben und den Prozeß der musikalischen Entfaltung als zu schlicht, als ein wenig zu einfach. Und so hält er deshalb weiterhin ständig seinen erkennenden Blick auf die Töne gerichtet - welche den Motivraum umge- ben -, so wie ein Sterndeuter, der dauernd von seiner lang- weiligen Erde in das hochinteressante Weltall hinausschaut. |
Das
Gefühl
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Während
der Verstand nun so auf Beobachtungsposten steht, hat unser Gefühl
schon wieder in einem unbeobachteten Mo- ment heimlich in die nächste
Welt, in die Welt der Sequenz, hineingeblickt, und da zeigt sich
ihm noch größere Einheit, und seine Augen werden noch glänzender. Denn dort erkennt unser Gefühl eine Welt noch größerer musikalischer Ordnung, eine Dimension noch größerer musikalischer Schlichtheit. |
Das
Gefühl strebt nach musikalischer Schlichtheit |
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Als
unser Verstand diesen rührenden Blick wahrnimmt, da be- ginnt er
allmählich an den Qualitäten des Gefühls zu zweifeln. Denn er erkennt sofort ganz genau: dorthin soll die Reise weitergehen - weg von den Sternen, hinein in das Leben der Sippe. Und so entschließt sich der Verstand, von nun an sicherheits- halber rückwärts zu gehen; denn bei seinem weiteren Weg in das Reich der Sequenz, welchen er ja mit dem Gefühl schrei- tet, erscheinen ihm die geliebten Sterne im musikalischen Tonraum immer entfernter und undeutlicher. Doch das Gefühl zieht ihn mit sich in das Reich der Sequen- zen, zu den Urmüttern der Musik, aus welchen alle musikali- schen Motive hervorgehen, wie die Kinder aus der Mutter hervorgehen - bevor sie sich auf ihren individuellen Lebens- wegen zu den Melodien entfalten. |
Die
Geburtsstunde
Das
Gefühl zieht |
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In
der Sequenzwelt angelangt, wagt der Verstand nur ab und zu einen
Blick zur Seite, ansonsten hält er das Auge der Erkenntnis unverändert
weiter nach außen auf die Welten der Motive und auf die dahinterliegende
Welt des musikalischen Tonraums gerichtet. Den Blick hinter sich in das Reich der Harmonie zu richten, wagt der Verstand erst gar nicht, denn schon der Blick zur Seite zeigt ihm, daß die musikalische Schlichtheit in der Welt der Sequenz schon einen solchen Grad erreicht hat, daß er sich damit nicht so ohne weiteres identifizieren kann. |
Die
Dimension der Harmonie ist für den Verstand von außen unfaßbar |
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Das
Gefühl jedoch schwelgt in eigenem Lebensglück, und eine Erörterung
zwischen Gefühl und Verstand ergibt auch, daß sich der Verstand in
den feineren musikalischen Erkenntnisfeldern wohl in sich selbst
schon wohler fühlt. Er kann von hier aus zwar die weit entfernten Gestirne des musikalischen Tonraums, die Töne, nicht mehr so genau erkennen, aber der Verstand beginnt bereits, diese auch in den Motiven wahrzunehmen, denn die Motive sind ja andauernd mit den leuchtenden Tonwellen beschäftigt. Und eigentlich muß der Verstand auch zugeben, daß er sogar schon hier in den Sequenzen einen Hauch von den Motiven verspürt - so, wie wenn man von der Mutter auf die Kinder schließt. Außerdem fühlt sich der Verstand hier in den feinen musikali- schen Erkenntnisfeldern wacher, und das ist für ihn ein sehr angenehmes Gefühl; ja, er meint sogar, intelligenter zu sein. |
Der
Verstand ahnt die höheren musikalischen Ordnungen |
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Veröffentlichung
mit freundlicher Genhemigung von AAR
EDITION © AAR EDITION INTERNATIONAL 2001 |
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![]() UNTER DER SCHIRMHERRSCHAFT DER DEUTSCHEN KULTURSTIFTUNG |
deutsche
forschungsakademie wissenschaftliche seelsorge kooperation mit peter hübner micro music laboratories |
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Geleitwort
der Deutschen Kulturstiftung |
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MUSIKTHEORIE 2 |
DEUTSCHE FORSCHUNGSAKADEMIE WISSENSCHAFTLICHE SEELSORGE | ||||||
Studium
der wissenschaftlichen Anwendung der Harmoniegesetze des Schöpfers
in der Seelsorge
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eine
nützliche verbindung
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